Tafelthema des Monats Mai

Bad Schwalbach, den 11. Mai 2025.

Insgesamt rund 270 Helfer:innen engagieren sich bei den Tafeln im Untertaunus – und beinahe ebenso viele unterschiedliche Wege haben sie in dieses Ehrenamt geführt. Karen Schönberger gehört seit etwa zwei Jahren zum Helferteam in Bad Schwalbach. Die Arbeit bei der Tafel, so erzählt sie, hat ihr neues Selbstvertrauen und Struktur gegeben – und war ein wichtiger Schritt im Umgang mit ihrer Depression.

Als Schulleiterin hatte sie schon länger den Wunsch, sich sozial zu engagieren, war aber beruflich zu stark eingespannt. Plötzlich ging nichts mehr: Nach einem Burnout kehrte die Pädagogin ihrem Beruf den Rücken und nahm sich erst einmal die Zeit für ihre Genesung. Neben Therapien und Fortbildungen zum Thema Resilienz war nun auch Zeit für ehrenamtliches Engagement und ein Artikel in der Zeitung brachte sie auf die Idee, in der Tafel zu helfen.

„Ich wurde gleich herzlich empfangen. Die Gruppe der Helfer:innen ist wie eine Familie und ich fühlte mich von Anfang an sehr wohl.“ Das nette Miteinander und der Fokus auf die Tafelarbeit tat ihr gut: „Hier wusste keiner, wer ich bin; ich war nur Karen, die mithilft. Daher war es auch ein bisschen wie ein Schonraum für mich.“ Im Genesungsprozess nach dem Burnout hatte die Tafelarbeit für Karen Schönberger einen therapeutischen Nebeneffekt: „Die Arbeit hier war wieder ein erster Schritt hin zur Selbstwirksamkeit, die ich völlig verloren hatte.“ Zu der positiven Wirkung der Tätigkeit trägt bei, dass man direkt sehen kann, was man bewirkt. Wertschätzende Rückmeldungen der Kund:innen machen erlebbar, wie sinnvoll das eigene Engagement ist.

Im Dienstags-Team der Bad Schwalbacher Tafel ist Karen Schönberger regelmäßig für die Kasse zuständig oder arbeitet bei der Obst- und Gemüse-Ausgabe mit. Ihren pädagogischen Hintergrund bringt die Helferin gelegentlich ein, etwa bei der Entwicklung eines „Obstquiz“, das bereits mehrfach beim Besuch von Kindergruppen in der Tafel zum Einsatz gekommen ist.

Durch ihre eigene Erfahrung motiviert, hat Karen Schönberger einen neuen Berufsweg eingeschlagen. Heute ist sie als Resilienz-Trainerin, Coach und Heilpraktikerin für Psychotherapie tätig, um Menschen möglichst vor der Situation zu bewahren, in die sie selbst geraten ist.

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Mehr Informationen zu den Tafeln im Untertaunus finden Sie hier.

Die Regionale Diakonie Wiesbaden Rheingau-Taunus ist Teil der Regionale Diakonie in Hessen und Nassau gGmbH. Mit jeder der 13 Regionalen Diakonien in Hessen und Rheinland-Pfalz leisten wir aktiv die soziale Arbeit der Evangelischen Kirche. Dafür setzen sich über 1.300 Mitarbeitende sowie rund 5.000 Ehrenamtliche ein. Unsere Angebote können von jeder Person in Anspruch genommen werden, unabhängig von Nationalität, Religion und sozialem Status. Wir beraten, begleiten und betreuen im Jahr ca. 120.000 Menschen und leisten Hilfe zur Selbsthilfe.

Die Arbeitsbereiche der Regionalen Diakonie Wiesbaden Rheingau-Taunus umfassen Angebote für psychisch kranke Menschen, die Alten- und Wohnungsnotfallhilfe und die Jugendhilfe. Hinzu kommen psychologische Beratung, Familien-, Schwangeren-/Schwangerschaftskonfliktberatung, Migrations- und Flüchtlingsberatung sowie Schuldnerberatung. Außerdem koordiniert die Regionale Diakonie die Tafeln im Untertaunus und die Kleiderstube „Klamottenglück“ in Idstein. In Wiesbaden betreibt die Regionale Diakonie zudem das Haus für Frauen in Not, die Wohngemeinschaft Mutter/Vater und Kind, verschiedene Projekte im Bereich der Alltagsassistenz sowie das Quartiersbüro und das Kinder-Eltern-Zentrum (KiEZ) im Stadtteil Gräselberg.

Pressekontakt

Claudia Sporn, Kommunikation
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