
„Rainbow“
„Bei Beginn dieses Projekts und der Bemalung der Fliesen startete ich mit der Grundierung. Zaghaft strich ich die Fliese in einem leichten Gelb. Da ich stark sehbeeinträchtigt bin, brachte man mir die Farben, die ich brauchte. Schnell wurde ich mutig und probierte mich in den Farben aus. Immer wilder und immer intensiver.
Ich war mir nicht bewusst, dass die Church of St. Augustine of Canterbury meine Fliese auswählt. Umso schöner, dass meine Fliese Teile des Logos dieser Kirche widerspiegelt. Father Chris treffe ich mittlerweile häufiger, nicht nur beim Besuch meiner Fliese, sondern auch zufällig in der Stadt. Ich spüre viel positive Resonanz und bekomme tolles Feedback für meine Arbeit.
Leider gibt es in dieser Stadt noch mehr als genug zu verbessern.
An Baustellen gibt es keine Barrieren, die diese für sehbeeinträchtigte Menschen kennzeichnen. Kleine Erhöhungen würden schon ausreichen, um zu verhindern, dass man sich dort jedes Mal mit dem Blindenstock verhakt. Man könnte dieses Problem mit Pfennigbeträgen lösen, aber tut es nicht. Wir müssen laut werden, damit es Veränderung gibt.
Die Leitstreifen in Wiesbaden sind teilweise sehr schwer zu finden und häufig zu nah an den dicht befahrenen Straßen.
In den Bussen setzten sich die Menschen immer wieder auf die, extra für beeinträchtigte Menschen ausgewiesenen, Sitzplätze und weigern sich aufzustehen.
Es gibt immer noch Ampelübergänge die nicht piepen, weil sie es entweder noch nie konnten oder kaputt sind und nicht repariert werden.
Behindertentoiletten sind geschlossen, weil nicht behinderte Menschen sie benutzen, verschmutzen und teilweise sogar verwüsten.
Es fehlt an Information und Aufklärung an allen Ecken und Enden.
Ich beschwere mich viel und trete für meine Rechte ein, aber komme immer wieder an Grenzen durch die Ignoranz der Menschen. Jedoch motiviert mich das nur noch mehr und mehr für meine Rechte einzustehen und zu kämpfen.“
Standort: Frankfurter Str. 3
Fliesenpatenschaft: Church of St. Augustine of Canterbury
Fliesenpat:innen gesucht!
Wir wollen Hauseigentümer dafür begeistern, eine kostenlose Patenschaft für eine dieser individuellen Keramiken zu übernehmen und die Fliese sichtbar an der eigenen Hausfassade zu befestigen. Mit dieser Patenschaft für eine der 15 x 15 cm großen Fliesen werden Hauseigentümer:innen selbst Teil dieses Kunstprojekts. Sie geben damit wohnungslosen und sozial ausgegrenzten Menschen eine Teilhabe an der Mitgestaltung des öffentlichen Raums.
Wenn Sie oder jemand, den Sie kennen, eine kostenlose Patenschaft übernehmen möchte(n), schreiben Sie uns:
hausfliesenbruch[at]regionale-diakonie.de
Wenn Sie zur Miete wohnen, aber glauben, dass Ihr:e Vermieter:in für eine Patenschaft offen ist, kann die Regionale Diakonie Wiesbaden Rheingau-Taunus auf Ihren Wunsch hin gerne Kontakt aufnehmen. Wir freuen uns besonders über Anfragen von Orten mit erhöhtem Publikumsverkehr, z.B. Cafés, Bars und Restaurants.
Wir möchten auch Menschen, die sich in Wiesbaden ausschließlich zu Fuß bewegen, die Möglichkeit geben, die Fliesen anzuschauen. Daher suchen wir vorrangig Patenschaften innerhalb der Wiesbadener Innenstadt. Wir bitten hierfür um Verständnis.
Weitere Informationen finden Sie unter www.hausfliesenbruch.de.
Alexander Trauten
Projekte Sozialraumorientierung, Hausfliesenbruch
Rheinstraße 65
65185 Wiesbaden
Matthias Lutz
Bereichsleitung Wiesbaden
Alltagsassistenz Ambulant
Rheinstraße 65
65185 Wiesbaden
Marcel Hirsch
Leiter Regionale Diakonie Wiesbaden Rheingau-Taunus
Rheinstraße 65
65185 Wiesbaden
Gartenfeldstraße 15
65307 Bad Schwalbach