Postadressen für Wohnungslose als Brücke in die Gesellschaft
Auszeichnung der Evangelischen Bank für die Regionale Diakonie Wiesbaden Rheingau-Taunus

Joachim Fröhlich, Mitglied des Vorstands der Evangelischen Bank; Ulrike Gürlet, Leitung RD WIRT; Melanie Weber, Teamleitung Administration und Fundraising RD WIRT; Kathrin Klinkusch, Pressesprecherin Diakonie Deutschland; Susanne von Hopffgarten, Moderation
Wiesbaden, den 25. September 2025. Die Evangelische Bank (EB) hat die Teestube der Regionalen Diakonie Wiesbaden Rheingau-Taunus mit dem 2. Platz ihres diesjährigen Nachhaltigkeitspreises ausgezeichnet. Unter dem Motto „Brücken bauen: Was unsere Gesellschaft zusammenhält“ würdigte die Bank Projekte, die Menschen unterschiedlicher sozialer Herkunft auf innovative Weise zusammenbringen und Begegnungsräume schaffen, in denen Vorurteile abgebaut, Chancen eröffnet und positive Verbindungen erzeugt werden.
Die Teestube Wiesbaden bietet seit fast 40 Jahren eine Tagesaufenthaltsstelle für wohnungslose und sozial ausgegrenzte Menschen. Sie erhalten hier ein Mittagessen, können duschen, Wäsche waschen und gespendete Kleidung erhalten sowie soziale Kontakte zu pflegen. Hier und in der zentralen Verwaltung der Regionalen Diakonie können sich die Hilfesuchenden darüber hinaus eine Postadresse einrichten lassen, mit der sie Sozialleistungen beantragen, ein Konto einrichten oder Versicherungen abschließen können. Zudem bleiben sie für Familie, Freunde und Behörden erreichbar. Allein im Jahr 2024 wurden 650 neue Postadressen eingerichtet, über 11.000 mal haben Klient:innen nach ihrer Post gefragt.

Fokus auf Menschen am Rande der Gesellschaft
„Die Postadresse ist ein unglaublich wichtiges Angebot, das wohnungslosen Menschen hilft, wieder Boden unter die Füße zu bekommen“, sagt Ulrike Gürlet, Leiterin der Regionalen Diakonie Wiesbaden Rheingau-Taunus. Das hat auch die unabhängige Jury beeindruckt, die das Projekt aus insgesamt 172 eingegangenen Bewerbungen als eines der drei Siegerprojekte ausgewählt hat. „Wir freuen uns sehr über diese Anerkennung unserer Arbeit und das Preisgeld von 7.000 Euro hilft uns sehr dabei, diese fortführen zu können. Wir sind aber auch sehr dankbar für die Aufmerksamkeit, die sich im Rahmen dieser Preisverleihung auf diejenigen richtet, die benachteiligt sind und am Rande der Gesellschaft stehen“, so Ulrike Gürlet.
„Die ausgezeichneten Projekte zeigen, dass gesellschaftlicher Zusammenhalt dort entsteht, wo Menschen einander helfen und Verantwortung füreinander übernehmen“, sagte Joachim Fröhlich, Mitglied des Vorstands der EB. „Solche Initiativen werden zu einer Inspiration für uns alle, Brücken zu bauen und neue Formen des Miteinanders zu gestalten.“ Prof. Dr. Beate Hofmann, Bischöfin der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck und Schirmherrin des diesjährigen EB-Nachhaltigkeitspreises, ergänzte: „Noch nie seit Bestehen der Bundesrepublik war unser Land so stark von Entsolidarisierung und von Ellbogendenken bedroht. In dieser Situation will uns der EB-Nachhaltigkeitspreis Mut machen: Weil er zeigt, dass es viele Projekte gibt, die Menschen zusammenbringen und dazu beitragen, gesellschaftliche Gräben zu überwinden.“
Die EB hat von den drei Siegerprojekten Filme produzieren lassen, die im Rahmen der festlichen Preisverleihung zum ersten Mal gezeigt wurden. Die Filme sind unter www.eb.de/nachhaltigkeitspreis zu finden. Im Film über das Postadressen-Projekt der Diakonie kommen auch ehemalige Wohnungslose zu Wort, denen das Angebot auf dem Weg zurück in die Gesellschaft geholfen hat. Zum Beispiel Andrea Lohrbach: „Da hätte ich keine Wohnung – gar nichts hätte ich! Deshalb bin ich der Diakonie unendlich dankbar.“
Für ihre Angebote in der Wohnungsnotfallhilfe ist die Regionale Diakonie Wiesbaden Rheingau-Taunus auf Spenden angewiesen.
Spendenkonto: Regionale Diakonie Wiesbaden Rheingau-Taunus,
IBAN: DE78 5105 0015 0100 0216 76, BIC: NASSDE55XXX, Nassauische Sparkasse, Verwendungszweck: Wohnungsnotfallhilfe
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Über die Regionale Diakonie Wiesbaden Rheingau-Taunus
Die Regionale Diakonie Wiesbaden Rheingau-Taunus ist Teil der Regionale Diakonie in Hessen und Nassau gGmbH. Mit jeder der 14 Regionalen Diakonien in Hessen und Rheinland-Pfalz leisten wir aktiv die soziale Arbeit der Evangelischen Kirche. Dafür setzen sich über 1.500 Mitarbeitende sowie rund 5.000 Ehrenamtliche ein. Unsere Angebote können von jeder Person in Anspruch genommen werden, unabhängig von Nationalität, Religion und sozialem Status. Wir beraten, begleiten und betreuen im Jahr ca. 120.000 Menschen und leisten Hilfe zur Selbsthilfe.
Die Arbeitsbereiche der Regionalen Diakonie Wiesbaden Rheingau-Taunus umfassen Angebote für psychisch kranke Menschen, die Alten- und Wohnungsnotfallhilfe und die Jugendhilfe. Hinzu kommen psychologische Beratung, Familien-, Schwangeren-/Schwangerschaftskonfliktberatung, Migrations- und Flüchtlingsberatung sowie Schuldnerberatung. Außerdem koordiniert die Regionale Diakonie die Tafeln im Untertaunus und die Kleiderstube „Klamottenglück“ in Idstein. In Wiesbaden betreibt die Regionale Diakonie zudem das Frauenhaus, die Wohngemeinschaft Mutter/Vater und Kind, verschiedene Projekte im Bereich der Alltagsassistenz sowie das Kinder-Eltern-Zentrum (KiEZ) im Stadtteil Gräselberg.
Pressekontakt
Claudia Sporn, Kommunikation
Regionale Diakonie Wiesbaden Rheingau-Taunus
Rheinstraße 65, 65185 Wiesbaden
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E-Mail: claudia.sporn[at]regionale-diakonie.de
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