Nassauischer Kunstverein Wiesbaden übernimmt Fliesenpatenschaft
Kunstprojekt der Regionalen Diakonie für Menschen in prekären Lebenslagen
                
        
    
        
                Alexander Trauten (Regionale Diakonie) Lotte Dinse, Direktorin des Nassauischen Kunstvereins Wiesbaden, Carolin Hochleichter und Rebecca Ajnwojner, Kuratorinnen der Wiesbaden Biennale
Wiesbaden, den 16.09.2025. Im Rahmen des Projekts „Hausfliesenbruch“ der Regionalen Diakonie Wiesbaden Rheingau-Taunus wurde heute eine Keramikfliese am Gebäude des Nassauischen Kunstvereins Wiesbaden enthüllt, die von einem Besucher der Teestube Wiesbaden bemalt worden ist.
 Lotte Dinse, Direktorin des Nassauischen Kunstvereins, sagte: „Nach der überaus erfolgreichen Zusammenarbeit mit der Regionalen Diakonie und Erfahrungsexpert:innen aus dem Projekt ‚Hausfliesenbruch‘ im Rahmen unserer Ausstellung ‚Moving Boxes‘ ist es uns ein besonderes Anliegen, dass der Nassauische Kunstverein Wiesbaden eine Fliesenpatenschaft übernimmt. Eine der Fliesen, die vielen Besucher:innen bereits aus der Ausstellung bekannt ist, hat nun einen dauerhaften Platz am Eingang des Kunstvereins gefunden. Die Patenschaft steht nicht nur für die Fortführung unserer Kooperation, sondern setzt auch ein starkes Zeichen für nachhaltiges Engagement und die Sichtbarkeit gesellschaftlich relevanter Themen im öffentlichen Raum.“
 Seit dem Start des Projekts im Jahr 2022 sind insgesamt rund 40 Fliesen gestaltet worden. 16 davon haben bereits „Paten“ gefunden, die sich bereit erklärt haben, die Fliese an ihrer Hausfassade im Stadtgebiet von Wiesbaden anzubringen. Die Kunstwerke sind jeweils mit einem QR-Code versehen, der zu einem erklärenden Text verlinkt.
                
        
    
        
                Kunst als gesellschaftlicher Brückenbauer
„Es freut uns sehr, dass wir mit dem Nassauischen Kunstverein Wiesbaden bereits zum zweiten Mal innerhalb kurzer Zeit kooperieren und damit den Fokus auf prekäre Lebenslagen und Wohnungsnot in Wiesbaden lenken können“, so Marcel Hirsch, Leiter der Regionalen Diakonie Wiesbaden Rheingau-Taunus. Sozialarbeiter Alexander Trauten, der das Projekt gemeinsam mit der Evangelischen Kirche Wiesbaden initiiert hat und beständig für weitere „Fliesenpatenschaften“ in Wiesbaden wirbt, ergänzte: „Das Kooperationsprojekt mit dem Nassauischen Kunstverein zeigt eindrucksvoll, wie viel kreative Kraft und wertvolle Impulse von den Menschen ausgehen, die aufgrund ihrer Lebenssituation auf unsere Unterstützungsangebote angewiesen sind. Künstlerische Präsentationen an einem so renommierten Ort schenken Selbstbewusstsein und Anerkennung – und verdeutlichen zugleich, wie sehr unsere Gesellschaft von diesen Perspektiven bereichert wird.“ „Gerade in Zeiten, in denen Gesellschaft immer weiter gespalten wird, ist es wichtig, verschiedene Lebenswelten miteinander in Kontakt zu bringen – die breite Gesellschaft für die Nöte, aber auch Potenziale anderer zu sensibilisieren. Kunst ist da ein wunderbarer Brückenbauer“, so Nicole Nestler, Mitinitiatorin von der Evangelischen Kirche.
 „Die diesjährige Wiesbaden Biennale tritt mit dem Motto ‚Platz machen!‘ hinaus in die Stadt. Einen Quadratkilometer um das Hessische Staatstheater herum lädt die Biennale dazu ein, sich auf eine Schnitzeljagd durch die Stadt zu begeben und Neues oder Altes neu zu entdecken. Wir freuen uns sehr, dass die Fliesenpatenschaften sichtbare Spuren dieser Idee
 im Stadtbild hinterlassen und weitertragen“, sagten Carolin Hochleichter und Rebecca Ajnwojner, Kuratorinnen der Wiesbaden Biennale 2025. Das Hessische Staatstheater Wiesbaden, das die Biennale ausrichtet, ist ebenfalls „Fliesenpate“: Gleich zwei miteinander in Bezug stehende Fliesen sind im März 2025 am Treppenaufgang Richtung Wilhelmstraße enthüllt worden.
                
        
    
        
                Werk eines anonymen Gastes
Die am Nassauischen Kunstverein angebrachte Fliese trägt den Titel „Love“. Das darauf dargestellte Strandmotiv steht für Schönheit und Ruhe, der Schirm in der Mitte für Schutz. All das wird durch das Wort „Love“ zusammengefasst. Der Künstler nahm nur einmalig als Gast der Teestube Wiesbaden am Malprojekt teil. Über seine persönliche Geschichte und seine Gedanken beim Gestalten der Fliese ist leider nur wenig bekannt.
 Details zur Fliese finden sich hier unter „Fliese 28 – Love“ auf der Projektseite www.hausfliesenbruch.de.
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Über die Regionale Diakonie Wiesbaden Rheingau-Taunus
Die Regionale Diakonie Wiesbaden Rheingau-Taunus ist Teil der Regionale Diakonie in Hessen und Nassau gGmbH. Mit jeder der 14 Regionalen Diakonien in Hessen und Rheinland-Pfalz leisten wir aktiv die soziale Arbeit der Evangelischen Kirche. Dafür setzen sich über 1.500 Mitarbeitende sowie rund 5.000 Ehrenamtliche ein. Unsere Angebote können von jeder Person in Anspruch genommen werden, unabhängig von Nationalität, Religion und sozialem Status. Wir beraten, begleiten und betreuen im Jahr ca. 120.000 Menschen und leisten Hilfe zur Selbsthilfe.
Die Arbeitsbereiche der Regionalen Diakonie Wiesbaden Rheingau-Taunus umfassen Angebote für psychisch kranke Menschen, die Alten- und Wohnungsnotfallhilfe und die Jugendhilfe. Hinzu kommen psychologische Beratung, Familien-, Schwangeren-/Schwangerschaftskonfliktberatung, Migrations- und Flüchtlingsberatung sowie Schuldnerberatung. Außerdem koordiniert die Regionale Diakonie die Tafeln im Untertaunus und die Kleiderstube „Klamottenglück“ in Idstein. In Wiesbaden betreibt die Regionale Diakonie zudem das Frauenhaus, die Wohngemeinschaft Mutter/Vater und Kind, verschiedene Projekte im Bereich der Alltagsassistenz sowie das Kinder-Eltern-Zentrum (KiEZ) im Stadtteil Gräselberg.
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