Hessisches Staatstheater Wiesbaden übernimmt Fliesenpatenschaft
Am Hessischen Staatstheater Wiesbaden wurden zwei Fliesen des Projekts "Hausfliesenbruch" angebracht und enthüllt.

Kunstprojekt der Regionalen Diakonie für Wohnungslose in Wiesbaden
Wiesbaden, den 20.03.2025. Im Rahmen des Projekts "Hausfliesenbruch" der Regionalen Diakonie Wiesbaden Rheingau-Taunus wurden in dieser Woche zwei von wohnungslosen Menschen bemalte Keramikfliesen am Hessischen Staatstheater Wiesbaden angebracht.
Sie befinden sich an der Gebäudeseite zur Wilhelmstraße erreichbar über einen seitlichen Treppenaufgang zu den Kolonnaden. Das Staatstheater Wiesbaden ist damit einer von 14 Fliesenpaten, die über die Stadt verteilt die Kunstwerke an populären Fassaden präsentieren. Die Fliesen sind mit einem QR-Code versehen, der zu einem erläuternden Text verlinkt, der auch den Künstler:innen ganz unmittelbar eine Stimme verleiht.
"Wir freuen uns sehr, dass wir mit dem Hessischen Staatstheater eine besonders prominente Adresse für die Unterstützung dieses Projekts gewinnen konnten", so Marcel Hirsch, Leiter der Regionalen Diakonie Wiesbaden Rheingau-Taunus. Sozialarbeiter Alexander Trauten, der das Projekt initiiert hat und beständig für weitere "Fliesenpatenschaften" in Wiesbaden wirbt, ergänzt: "Menschen ohne festen Wohnsitz haben auf diese Weise die Möglichkeit, sich an der Gestaltung des öffentlichen Raumes zu beteiligen und ihre Perspektiven oder Wünsche darzustellen."

Ungewöhnlich innerhalb des Projekts ist die Anbringung gleich zweier Fliesen am Hessischen Staatstheater. Sie beschreiben den gemeinsamen Weg einer Frau und ihrer zehnjährigen Tochter zum eigenen Wohnraum. Dazu schreibt die Mutter: "Obdachlosigkeit ist nicht nur das Fehlen der eigenen vier Wände, sondern in noch größerem Maße der Mangel an Unterstützung durch andere Menschen, Hoffnungslosigkeit und Hilflosigkeit." Sie formuliert auch konkrete Wünsche an die Stadt Wiesbaden: "Selbst in unserer Situation, als wohnungslose Mutter mit Kind, ist der Zugang zu eigenem Wohnraum derzeit sehr schwierig. Das liegt daran, dass das System der Wohnungsvermittlung sehr starr ist – wir wünschen uns mehr Flexibilität, Hilfe und Engagement bei der Wohnungsvermittlung."
Beim gemeinsamen Pressetermin bedankten sich die Intendantinnen des Staatstheaters Wiesbaden Beate Heine und Dorothea Hartmann: "Wir freuen uns sehr über diese Kooperation. Auch wir als Theater beschäftigen uns mit sozialen und gesellschaftspolitischen Themen. Wir haben uns diese Motive ausgesucht, weil sie gut zu uns passen: Da es zwei Fliesen sind, die zueinander in Beziehung stehen, symbolisieren sie auch den Dialog, der uns sehr wichtig ist. Sie stehen für den Dialog mit der Stadt ebenso wie für jenen zwischen den Generationen."
Details zu den am Staatstheater angebrachten Fliesen finden sich unter "Fliese 17 – Unser gemeinsamer Weg" auf der Projektseite www.hausfliesenbruch.de.
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Über die Regionale Diakonie Wiesbaden Rheingau-Taunus
Die Regionale Diakonie Wiesbaden Rheingau-Taunus ist Teil der Regionale Diakonie in Hessen und Nassau gGmbH. Mit jeder der 14 Regionalen Diakonien in Hessen und Rheinland-Pfalz leisten wir aktiv die soziale Arbeit der Evangelischen Kirche. Dafür setzen sich über 1.300 Mitarbeitende sowie rund 5.000 Ehrenamtliche ein. Unsere Angebote können von jeder Person in Anspruch genommen werden, unabhängig von Nationalität, Religion und sozialem Status. Wir beraten, begleiten und betreuen im Jahr ca. 120.000 Menschen und leisten Hilfe zur Selbsthilfe.
Die Arbeitsbereiche der Regionalen Diakonie Wiesbaden Rheingau-Taunus umfassen Angebote für psychisch kranke Menschen, die Alten- und Wohnungsnotfallhilfe und die Jugendhilfe. Hinzu kommen psychologische Beratung, Familien-, Schwangeren-/Schwangerschaftskonfliktberatung, Migrations- und Flüchtlingsberatung sowie Schuldnerberatung. Außerdem koordiniert die Regionale Diakonie die Tafeln im Untertaunus und die Kleiderstube „Klamottenglück“ in Idstein. In Wiesbaden betreibt die Regionale Diakonie zudem das Haus für Frauen in Not, die Wohngemeinschaft Mutter/Vater und Kind, verschiedene Projekte im Bereich der Alltagsassistenz sowie das Quartiersbüro und das Kinder-Eltern-Zentrum (KiEZ) im Stadtteil Gräselberg.
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